Das Asherman-Syndrom (AS) wird als eine seltene Erkrankung definiert. Der Begriff kennzeichnet intrauterine Synechien/ Adhäsionen, d.h. Verwachsungen in der Gebärmutter.
Im Jahr 1894 wurden intrauterine Adhäsionen im Zentralblatt für Gynäkologie erstmalig von Heinrich Fritsch bei einer Patientin beschrieben, die nach einer Kürettage im Wochenbett (24. Tag post partum) eine sekundäre Amenorrhoe entwickelt hatte. Aufgrund dieser Beobachtung formulierte Fritsch bereits 1894 eine wichtige prophylaktische Konsequenz, nämlich die Warnung, „im Wochenbett nicht so energisch zu kratzen“ (Fritsch 1894 zitiert nach Römer 1994).
Einen ähnlichen Bericht veröffentlichte das Zentralblatt für Gynäkologie ein Jahr später, wobei in dem beschriebenen Fall am 3. Tag postpartum eine Kürettage vorgenommen worden war (Veit zitiert nach Römer ebd.).
1948 beschrieb Asherman das Krankheitsbild im Falle cervicaler Verwachsungen als „amenorroea traumatica (atretica)“, im Falle von intracavitären Verwachsungen als „posttraumatische intrauterine Adhäsionen“ (Asherman 1948 zitiert nach Römer ebd.). Seit dieser Zeit werden die skizzierten Krankheitsbilder als „Asherman-Syndrom“ bezeichnet, wobei das Asherman-Fritsch-Syndrom im eigentlichen Sinne nur die schwerste Form des Krankheitsbildes mit starken Adhäsionen und Verklebung der Uteruswände darstellt und die Bezeichnung „intrauterine Adhäsionen bzw. Synechien“ insgesamt sinnvoller erscheint (Römer 1994).
Quelle der Texte mit freundlicher Genehmigung von Frau Christine Klemm:
Die Bedeutung virtueller Selbsthilfegruppen für Patienten, die von seltenen Erkrankungen betroffen sind („rare diseases“). Untersuchung am Beispiel einer virtuellen Selbsthilfegruppe zum Asherman-Syndrom (AS)