Das Asherman-Syndrom ist einerseits selten, aber andererseits oft nicht diagnostiziert und somit häufiger als vermutet (Chapman, Chapman 1990, Römer 1994). Aus diesen Gründen ist es auch relativ wenig bekannt. Auch bei klassischer Vorgeschichte, die anamnestisch leicht erfragt werden kann, wird es häufig erst spät erkannt.
Nach einer 1998 durchgeführten Studie an 50 Patientinnen, bei denen mehr als 24h post partum entweder eine sekundäre Entfernung von Plazentaresten oder eine Re-Kürettage nach inkomplettem Abort vorgenommen worden war, kam es zu folgendem Ergebnis: Anlässlich einer Kontrollhysteroskopie drei Monate nach diesem (potentiell Adhäsionen auslösenden) Ereignis wurden bei 40% der Patientinnen intrauterine Adhäsionen festgestellt (Westendorp, Ankum, Mol, Vonk 1998). Bei Frauen, die nach der sekundären Entfernung von Plazentaresten postpartal oder nach wiederholter Kürettage bei inkomplettem Abort Menstruationsstörungen zeigten, war das Risiko, intrauterine Adhäsionen der Schweregrade II-IV entwickelt zu haben, sogar bis zu 12fach erhöht (Klassifikation nach Wamsteeker, s. u. „Schweregrade“).
Nach entsprechenden intrauterinen Eingriffen und darauffolgenden Menstruationsstörungen empfehlen Westendorp und Mitarbeiter daher eine diagnostische Hysteroskopie.
Quelle der Texte mit freundlicher Genehmigung von Frau Christine Klemm:
Die Bedeutung virtueller Selbsthilfegruppen für Patienten, die von seltenen Erkrankungen betroffen sind („rare diseases“). Untersuchung am Beispiel einer virtuellen Selbsthilfegruppe zum Asherman-Syndrom (AS)